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Der Fall von Spoercken: Keine Zweifel am Jagdgehege

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Der Fall von Spoercken: Keine Zweifel am JagdgehegeDas Jagdgatter in Lüdersburg steht weiter im Fokus des Landkreises, jetzt hat das Landwirtschaftsministerium in Hannnover seine Stellungnahme zu dem eingezäunten Revier abgegeben.

Lüdersburg/Hannover. Bei dem Areal in Lüdersburg handelt es sich nicht um ein Tier-, sondern um ein Jagdgehege. Diese Klarstellung hat jetzt das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium vorgenommen, allerdings fordert es den Landkreis Lüneburg auch auf, zum Beispiel bei Fütterungen oder Abschussplänen genauer hinzuschauen. Drei Seiten umfasst die Stellungnahme. Wie berichtet, hatte sich der Kreis nach den Vorfällen rund ums Jagdgehege Lüdersburg ans Ministerium gewandt mit der Bitte um eine rechtliche Stellungnahme.

Die Antwort aus Hannover kennt auch Dr. Florian Asche, Anwalt der Freiherr von Spoercken GmbH, die das Jagdgehege betreibt. Er ist zufrieden, dass das Ministerium von einem ,,genehmigten Jagdgehege” spricht. ,,Die wilden Forderungen von Naturschutzbund und BUND, dass das Gatter sofort zu schließen sei, gehen damit ins Leere”.
Auch zur ganzjährigen Fütterung des Schalenwildes im Gatter hat sich das Ministerium geäußert. Das gefällt Dr. Asche weniger. Denn es heißt: ,,Die dargelegte Fütterungspraxis des Schalenwildes entspricht nicht mehr den aktuellen rechtlichen Vorgaben und ist anzupassen.” Zwar könne die Jagdbehörde aus Gründen der ordnungsgemäßen Wildbewirtschaftung im Einzelfall Ausnahmen zulassen. Dieser Bedarf werde beim Jagdgatter Lüdersburg jedoch nicht gesehen. ,,Da der Lebensraum für das Wild im Gatter begrenzt ist, ist die Wilddichte unter veränderten rechtlichen und sonstigen Gegebenheiten (…) anzupassen an die Biotopkapazitäten zu der Jahreszeit, die die geringste Nahrungsgrundlage bietet”, heißt es im Schreiben.

Dr. Asche: ,,Ich hätte mir in dieser Frage einen Vergleich mit dem Wildgehege in Springe und auch mit anderen Jagdgattern im Lande gewünscht.” Denn auch dort, da ist sich der Anwalt sicher, werde gefüttert.

Auch zur früheren Auswilderung und Eingewöhnungsfütterung von bis zu 4000 Enten hat sich Hannover geäußert: Der Landkreis soll prüfen, ,,ob die Zahl der ausgewilderten Vögel die Lebensraumkapazität des Revieres (…) dauerhaft übersteigt und damit ein Verstoß gegen das niedersächsische Jagdgesetz vorliegt. Wie berichtet, hatte der Kreis bereits im Januar dem Lüdersburger Unternehmen mit sofortiger Wirkung das Aussetzen von Enten für die Jagd und die Fütterung von Wasservögeln verboten. Gegen diese Verfügung hat Dr. Asche Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht das Urteil steht noch aus. Dr. Asche wartet jetzt auf den Landkreis: ,,Mal schauen, welche Maßnahmen der Landkreis aufgrund des Schreibens anordnen wird. Dann sehen wir weiter.”

Die grüne Landtagsabgeordnete Miriam Staudte, selbst Jägerin, begrüßt die Prüfung: ,,Die bisherige Praxis im Gehege ist inakzeptabel.”

https://www.landeszeitung.de/blog/aktuelles/216676-keine-zweifel-am-jagdgehege

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Siehe dazu auch:

Rechtsfreier Raum im Lüdersburger Jagdrevier? - Naturschützer haben Revier im Visier

Sauklappen, die Wildschweine in das Jagdgatter herein, nicht aber wieder heraus lassen.

Ganzjährige Fütterungen von Wildtieren, unerlaubte Eingriffe in die Natur, Verstöße gegen die Fallenjagd - die Liste der Vorwürfe ist lang, die der Landkreis Lüneburg aktuell zu prüfen hat. Der Landkreis hat ein Verfahren gegen die "Freiherr von Spoercken GmbH" eingeleitet, einen kommerziellen Jagdanbieter in Lüdersburg (Landkreis Lüneburg). Anstoß dafür war eine Anzeige des Naturschutzbundes Lüneburg gegen den Revierinhaber. Bei insgesamt drei Ortsterminen habe sich der Landkreis daraufhin selbst ein Bild im Jagdrevier gemacht und anschließend ein Verfahren eingeleitet, erklärt Wolfram Kallweit, Fachbereichsleiter Ordnung und Umwelt beim Kreis Lüneburg, auf NDR Anfrage. "Es geht um Verstöße gegen verschiedene Gesetze wie das Jagdgesetz, das Wassergesetz und das Umweltgesetz", so Kallweit. Zum Video: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Tierschuetzer-kritisieren-Jagd-Methoden,hallonds24042.

http://anti-jagd.blog.de/2014/10/21/erst-fuettern-abschiessen-jagd-19592820/

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