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Nach Jagdunfall steht Anklage im Raum

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Vor drei Monaten verletzte ein Jäger bei Eichhofen versehentlich seinen Kollegen mit einem Schuss. Der Jagdverband reagierte.

Ein Jäger sitzt mit dem Gewehr im Anschlag auf einem Hochsitz. In der Nähe von Eichhofen kam es im vergangenen Jahr zu einem dramatischen Vorfall. Foto: dpa
Ein Jäger sitzt mit dem Gewehr im Anschlag auf einem Hochsitz. In der Nähe von Eichhofen kam es im vergangenen Jahr zu einem dramatischen Vorfall.

Eichhofen Ein schwerer Jagdunfall hat vor mehr als drei Monaten die Jäger in Regensburg und Kelheim erschüttert. Ein 42-jähriger Jäger aus dem Landkreis Regensburg verwechselte im Oktober einen 57-jährigen Kollegen aus dem Landkreis Kelheim bei der Wildschweinjagd in der Nähe von Eichhofen offenbar mit einem Tier – und verletzte diesen schwer im Beckenbereich.

Der Schock sitzt bei den Waidmännern noch immer tief. "Dieses Unglück hat Betroffenheit und Trauer ausgelöst", sagt Hubertus Mühlig, Vorsitzender des Bezirksjagdverbandes Regensburg. Schließlich sei "ein guter Jagdkamerad und geachteter Forstmann" dabei verwundet worden.

Mehrere Operationen nötig

Nach Informationen der MZ soll es dem verletzten Jäger, der beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Abensberg als Forstdirektor arbeitete, nach zahlreichen Operationen wieder besser gehen. Doch dem Forstdirektor steht ein harter Weg bevor: Er muss sich noch mehreren operativen Eingriffen unterziehen. Der 57-Jährige aus dem Landkreis Kelheim wird bleibende Schäden aus dem tragischen Vorfall davontragen. Laut Anton Renkl, dem Vorsitzenden des Kreisjagdverbandes Kelheim, sei der Forstdirektor von dem tragischen Vorfall "körperlich immer noch sehr mitgenommen" und derzeit auf Reha. Für den verantwortlichen Schützen hat der Unfall ein Nachspiel: "Der Mann wird angeklagt, er leidet schon jetzt gewaltig", sagt Mühlig. Außerdem habe der Jäger sofort seine Waffen und seinen Jagdschein freiwillig zurückgegeben und sei von seinem Amt als Hegeringleiter im nördlichen Landkreis Regensburg zurückgetreten. "Das war der richtiger Schritt", meint Mühlig, der Konsequenzen aus dem tragischen Fall ziehen will.

So fordert der Bezirksjagdverband Regensburg nun, Nachtzielgeräte bei der Wildschweinjagd verwenden zu dürfen. "Damit hätte der Vorfall wahrscheinlich verhindert werden können", sagt Mühlig. Auch ein Gespräch mit Landwirtschaftsminister Brunner führte er bereits und stieß damit eine Debatte unter den Jägern und im Bayerischen Jagdverband an (MZ berichtete). Der Minister werde laut Mühlig noch im Frühjahr entscheiden und habe "großes Verständnis" für das Anliegen.

Die Grundregel nicht befolgt

Die Kreisgruppe Regensburg umfasst laut Hubertus Mühlig insgesamt 1300 Jägerinnen und Jäger. In den vergangenen Jahren sei der Zuwachs an weiblichen Mitgliedern erstaunlich hoch: Der Anteil betrage rund 20 Prozent. Beim Bezirksjagdverband können sich Interessierte über die nächsten Ausbildungstermine informieren. Die Ausbildung dauert rund ein halbes Jahr.

Das oberste Gebot für Jäger lautet immer: "Ein Jäger muss zu 100 Prozent wissen, auf was er schießt." Diesen Grundsatz hatte ein 42-jähriger Jäger aus dem Landkreis Regensburg offenbar nicht befolgt: Er verwechselte im Oktober in Eichhofen versehentlich einen 57-jährigen Jägerkollegen aus dem Landkreis Kelheim mit einem Wildschwein und schoss auf ihn. Der Mann, der als Forstdirektor in Abensberg arbeitete, wurde bei dem folgenreichen Unfall schwer verletzt.

http://www.mittelbayerische.de/region/kelheim/artikel/nach-jagdunfall-steht-anklage-im-raum/1184358/nach-jagdunfall-steht-anklage-im-raum.html

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