Kein Herz für Fasane: Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly
Tierschützer zeigten Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly an, weil es bei seinen Fasanenzuchten im Südburgenland Hinweise auf die Übertretung von Jagd- und Tierschutzbestimmungen gebe.
Güssing. Der Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly ist bei Tierschützern wegen zweier Fasanenzuchten im Südburgenland in die Kritik geraten. Laut dem Verein Gegen Tierfabriken (VGT) gebe es Hinweise auf die Übertretung von Jagd- und Tierschutzbestimmungen. Bei der Bezirkshauptmannschaft Güssing wurde deshalb eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht, so Elmar Völkl vom VGT am Dienstag zu APA.
Die Vorwürfe betreffen zwei aus mehreren Volieren bestehende Zuchten mit Jagdfasanen in Luising, dem Wohnort von Mensdorff-Pouilly. Dabei geht es laut der APA vorliegenden Sachverhaltsdarstellung um Bestimmungen der Zweiten Tierhaltungsverordnung und der Burgenländischen Jagdverordnung. Während das Gesetz mindestens zweieinhalb Meter hohe, durch natürlichen Bewuchs ausgestattete Volieren mit Sichtschutz und überdachten Schutzräumen vorsehe, müssten die Jagdfasane in Luising unter unverblendeten Netzverschlägen auf einer kargen Stroheinstreu ihr Dasein fristen, argumentiert der VGT in einer Aussendung.
Jagdverordnung beachten
Zudem sollten anscheinend etliche Fasane entgegen den gesetzlichen Bestimmungen erst unmittelbar vor der Jagd ausgesetzt werden, hieß es. Die Jagdverordnung sehe ein Aussetzen von Fasanen spätestens zwei Wochen vor Beginn der Schusszeit am 1. Oktober vor. Tatsächlich hätten sich Mitte Dezember noch immer Fasane in den Auswilderungsvolieren befunden, so die Tierschützer. Für sie liegt der Verdacht liege nahe, dass die Fasane immer erst kurz vor der Jagd ausgesetzt würden, um Verluste durch Abwandern und Raubwild möglichst gering zu halten.
Weidmännisch heftig umstritten
"Die Praxis, Tiere vorsätzlich zu züchten, um sie später in großer Zahl abknallen zu können, ist nicht nur grobe Tierquälerei, sondern auch weidmännisch heftig umstritten. Doch zur Steigerung des Jagdvergnügens werden zunehmend Wildgatter und Federwildvolieren zur Massentierhaltung von jagdbarem Wild in Wald und Flur errichtet", sagte Elmar Völkl vom Verein Gegen Tierfabriken. Der VGT spricht sich für ein Verbot der gezielten Zucht von Tieren zu reinen Abschusszwecken aus. Derzeit sammle man Unterschriften für eine Reform der Jagdgesetze in Wien und in der Steiermark.
Die Sachverhaltsdarstellung wurde am Montag bei der Bezirkshauptmannschaft eingebracht. Er könne dazu noch nichts sagen, meinte Mensdorff-Pouillys Rechtsanwalt Harald Schuster am Dienstag auf APA-Anfrage.
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