WICKEDE/WIEHAGEN - Die heimischen Jäger glaubten zunächst an einen schlechten Scherz: Eine Mitteilung vom Kreis Soest verdrießte bei der Jahresversammlung der Jagdgenossenschaft am Freitagabend ein wenig die Stimmung.

Ernste Gesichter und verschränkte Arme: Die Stimmung bei den Jägern ist aufgrund neuer Auflagen seitens der Kreisverwaltung und der Landesregierung nicht eben optimal.
So hat offensichtlich der Kreis Soest die Anfrage gestellt, wie denn bei der Pachtberechnung die Kreisstraßen und deren Banketten als bejagbares Gebiet mit einberechnet würden. Die Kreisbehörde erwartet demzufolge ein Pachtgeld für die im Revier liegenden Kreistraßen und Straßengräben – ein Zahlungsformular mit aufgedruckter Bankverbindung lag direkt bei. „Hier muss erst einmal geklärt werden, ob denn wirklich Kreisstraßen zu den bejagbaren Flächen zu zählen sind. Bisher war davon noch nie die Rede“, bekräftigten die Jagdgenossen.
Weiter kritisierten sowohl Jagdpächterin Christel Tönnies als auch die Genossenschaftsmitglieder, dass laut neuem Jagdgesetz nunmehr keine streunenden und wildernden Katzen mehr geschossen werden dürften. Gerade verwilderte Katzen würden einen enormen Schaden am Hasen-, Rebhuhn- und Singvogelbestand bewirken. Würden die Katzenbesitzer ihren Freigängern etwa ein Glöckchen umhängen, wäre die Gefahr zumindest größtenteils gebannt, so die Ansicht der Jagdexperten.
Aber es gab auch positive Nachrichten. So werden die Zusammenarbeit und somit natürlich auch das Pachtverhältnis zwischen Christel Tönnies und der Jagdgenossenschaft verlängert, nachdem die Versammlung den Antrag positiv beschied. Am Freitagabend gab es im Reiterstübchen Arndt bei der Jahresversammlung mit anschließender Pachtgeldauszahlung keinerlei Zweifel über das gute Einvernehmen zwischen Jagdpächterin Tönnies und den insgesamt 37 Anteilbesitzern der Jagdgenossenschaft. „Wir sind sehr zufrieden mit der Situation und auch darüber, dass die Jagd auf unseren Flächen in der Hand einer einheimischen Jägerin liegt, die weiß, wie hier in unserer Region der Hase läuft“, unterstrich schmunzelnd Genossenschafts-Vorsitzender Theo Arndt.
Nach den üblichen Regularien einer Hauptversammlung und dem Kassenbericht von Kassierer Gerd Otto wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Zum Jahresausklang nahmen Verpächter und Pächterin Tönnies noch einen leckeren Imbiss ein und unterhielten sich angeregt über jagdliche Themen.